Klinikclowns in Kiel

„Und jetzt mal Aaaah sagen...“

So machen die Klinikcläune „Visite“

Natürlich tragen die Klinikcläune ihren Doktortitel nur „humoris causa“, also spaßeshalber. Entsprechend bunt und lustig fällt auch der Inhalt ihrer Arztkoffer aus. Luftballons, Handpuppen und Jonglierteller finden sich ebenso darin wie ein Zollstock zum Fieber- und Blutdruckmessen und ein Zauberstab. Und weil nichts so sehr die Angst vor dem Krankenhaus nimmt wie ein Lied, präsentieren sich die mit Gitarre und anderen Instrumenten aufspielenden Clowns auch von ihrer musikalischen Seite.

Mit diesen Utensilien spielen die „Spaßdoktoren“ in weißen Kitteln mit den Kindern eine lustige Arztvisite nach – selbstverständlich immer in Abstimmung mit dem Klinikpersonal. Und weil jedes Kind eine eigene Persönlichkeit hat, gestaltet sich auch jeder Besuch individuell. Auf diese Weise werden die Einsätze niemals zur Routine, sondern bleiben jedes Mal ein einmaliges Erlebnis.

Die Besuche erfolgen im Zweierteam – das hat Vorteile für beiden Seiten:

  1. die Clowns werden im Rollenspiel für die Kinder zu Identifikationsfiguren
  2. das Spiel verteilt sich auf 2 Personen und erhält so mehr Dynamik

Hierbei übernimmt einer der Clowns den antreibenden Part, während der andere ihm folgt – oder auch nicht. Aus diesem Rollenspiel entstehen dann die Konfliktsituationen, die der junge Patient auch aus seinem vertrauten Umfeld kennt. Natürlich berücksichtigen die Klinikcläune bei ihren Einsätzen Besonderheiten wie das Sprachvermögen des Kindes (spricht / versteht es deutsch?), eventuelle körperliche Einschränkungen (kann das Kind sehen / hören etc.) und auch individuelle Wesenseigenschaften.

Der therapeutische Nutzen dieser „Visiten“ steht außer Frage. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die Besuche der Klinikclowns einen positiven Einfluss auf das seelische Befinden der Kinder haben und zur Linderung der Krankheit beitragen können. Zudem leistet die Regelmäßigkeit der Clownbesuche einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden der Kinder. Die sichere Aussicht auf ein nächstes Mal hilft, ihren Gesundheitszustand zu stabilisieren und ihr Immunsystem zu stärken.

Der Visitenplan (Stand Juni 2019)

Kiel (UKSH): Montags und dienstags von 9:00 bis 13:00 Uhr an folgenden Standorten: Kinderklinik Chirurgische Station, Allgemeine Medizinische Station, Neurogeriatrie, Allgemeine Geriatrie und nach Bedarf Neurozentrum sowie Hals-Nasen-Ohren-Klinik; donnerstags von 8:30 bis 16:00 Uhr an folgenden Standorten: Kinderklinik Neuropädiatrische Station, Allgemeine Herzstation und nach Bedarf Intensivstation und Ambulanz sowie Station für onkologische Krankheiten (nach Bedarf im Zentrum für Knochenmark- und Stammzelltransplantation im Mildred Scheel Haus); freitags von 11 bis 13 Uhr auf der Weaning-Station.
In diesen Zeiträumen betreuen die Klinikcläune auch den Begleit-, Transport- und Lotsen-Service und sind für das Klinikpersonal verschiedentlich im Einsatz.

Neumünster (Friedrich-Ebert-Krankenhaus): Mittwochs zwischen 9:30 und 12:30 Uhr auf der Kinderstation 22 und auf Wunsch einzelner Kinder auch auf der Intensivstation

„Durch dick und dünn“ mit den Klinikcläunen

Medizinische Untersuchungen und Termine beim Arzt zählen bestimmt nicht zu den Dingen, auf die man sich freut – und Kindern machen sie häufig sogar Angst. Um den jungen Patienten diese Angst zu nehmen, haben die Klinikcläune 2017 den Begleit-Service „Durch dick und dünn“ im schönsten Wortsinn auf den Weg gebracht.

Indem sie die Kinder zu den notwendigen Checks begleiten, wirken sie beruhigend auf sie ein und geben ihnen während der medizinischen Behandlung ein Gefühl der Sicherheit. Und das wiederum erleichtert den Ärzten und ihren Assistenten die Arbeit.

Übrigens sind die Klinikcläune jetzt auf dem Gelände des Kieler Universitäts-Klinikums auch mit ihrem Clownsmobil unterwegs und für das Klinikpersonal – im Falle eines Falles – über ein Diensttelefon erreichbar!

Mehr Infos zum Begleit-Service „Durch dick und dünn“ finden Sie im entsprechenden Flyer im Download-Menü.

„Bitte einsteigen“

Der Lotsen- und Transport-Service

Es ist nicht ganz leicht, auf dem Gelände des Universitätsklinikums die Orientierung zu behalten. Zum Glück bieten sich die Klinikcläune zwischen ihren „Visiten“ auch als Lotsen und Chauffeure an und bringen ratlose Besucher gern zum gewünschten Ziel.

Das sogenannte Clownsmobil ist aber nicht nur für den Transport von Gästen gedacht - auch Patienten profitieren von diesem besonderen Service. Wenn etwa ein Kind zu einer medizinischen Untersuchung in ein anderes Gebäude gebracht werden muss, informiert das Stationspersonal die Klinikcläune über ihr Dienst-Handy, und nach kurzer Zeit stehen die Helfer mit den roten Nasen bereit.

Abwechslung tut jedem gut

Besuch auf der Erwachsenenstation

Die Klinikcläune sind nicht nur für die Patienten der Kinderklinik eine willkommene Abwechslung – auch „ältere Semester“ freuen sich über eine kurzweilige Ablenkung durch die schrägen „Clowns-Doktoren". Deshalb schauen die Cläune seit Januar 2018 auf ihren regelmäßigen „Visiten“ auch auf den nachfolgenden Erwachsenen-Stationen des UKSH vorbei: Neurogeriatrie, allgemeine Geriatrie und Weaning-Station der Klinik für Innere Medizin.